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Waldmückenbekämpfung 2024 | Hohe Wasserstände und Ausdehnung der Stechmückenbrutstätten machen Bekämpfung schier unmöglich

Wie auch in den vergangenen Jahren ist durch die ausgiebigen Niederschläge und damit einhergehenden Vernässung des Mühlheimer Stadtwaldes auch in diesem Jahr mit einer Stechmückenplage zu rechnen.

„Unser bisheriges Werkzeug funktioniert dieses Jahr nicht.“, teilte Erster Stadtrat Robert Ahrnt mit, „In vergangenen Jahren haben wir einzelne Brutstätten gezielt bekämpft. In diesem Frühjahr sind große Teile von Feld, Wald und Flur in Mühlheim seit Wochen vernässt.“

Weil die Stadt bereits in den letzten Jahren wiederholt Maßnahmen zur Eindämmung der Stechmückenplage durchgeführt hat, fand auch in diesem Jahr zunächst eine Voruntersuchung statt. Dabei wurde die diesjährige Ausdehnung und Beschaffenheit der Brutstätten erfasst sowie die Larvendichten abgeschätzt, um so eine Bekämpfungsstrategie auszuarbeiten. Die Untersuchung wurde wie in den Vorjahren durch das auf die Mückenbekämpfung spezialisierte Unternehmen ICYBAC, Tochterunternehmen des Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage e.V. aus Speyer, durchgeführt.

Das Ergebnis der Kontrollen und Testungen vom 21. März brachten dabei zum Vorschein, dass das anhaltend nasse Wetter zugleich Ursache einer beginnenden Mückenplage ist, aber auch die Bekämpfung dieser verhindert: Aufgrund der beschriebenen, hohen Wasserstände und schon jetzt festzustellenden Ausdehnung der Stechmückenbrutstätten ist eine großflächige Bekämpfung von Boden aus in diesem Jahr nicht möglich. Die Larven sind auf der gesamten Überflutungsfläche weit verteilt. Eine Behandlung nur der zugänglichen Bereiche würde nach Bericht von ICYBAC keinen spürbaren Erfolg bringen.

Vor dem Hintergrund dieses Ergebnisses wurde zusätzlich eine Bekämpfung aus der Luft per Helikopter geprüft. Diese wäre laut der Spezialisten grundsätzlich möglich, führt aber zu höheren Kosten und bedarf vor allem einer längeren Vorbereitung. Hier wirkt vor allem die Lage des Einsatzbereiches unter der Haupteinflugschneise des Frankfurter Flughafens erschwerend. Ein kurzfristiger Helikoptereinsatz, der aufgrund der fortgeschrittenen Larvenentwicklung nötig wäre, ist nicht möglich. Zudem hätte der Hubschrauber den Wirkstoff nur direkt über dem stadteigenen Wald abwerfen dürfen und nicht über den vernässten Wiesen am Waldrand, die Privateigentümern gehören.

Ahrnt: „Natürlich müssen wir sparen. Aber wir hätten vermutlich das Geld für einen großflächigen Hubschraubereinsatz noch zusammengekratzt, wenn es einen Sinn ergeben hätte.“

Aus diesen genannten Gründen wurde durch die Fa. ICYBAC in diesem Jahr von einer Bekämpfungsaktion in Mühlheim abgeraten. Dieser Empfehlung folgt die Stadtverwaltung und bittet die Mühlheimer Bevölkerung um Verständnis und um entsprechenden Eigenschutz speziell beim Betreten des Mühlheimer Stadtwaldes.