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Mühlheim verfügt über ein dichtes Netz von Spielplätzen, ergänzt durch Bolzplätze, Basketballplätze und Skater-Anlagen. Viele von ihnen sind gut ausgestattet, in einem ansprechenden Zustand und gut frequentiert. Es gibt jedoch auch Spielplätzen, die in die Jahre gekommen sind oder kaum genutzt werden – zum Teil, weil sie in unmittelbarer Nähe von anderen, besser ausgestatteten Angebote liegen.
Bislang wurden einzelne Spielgeräte ausgetauscht oder ersetzt. Im Jahr 2012 wurde eine umfassende Spielplatzanalyse erstellt, die neben dem Zustand der Spielgeräte auch die Nutzung und Nachfrage berücksichtigt. Daraus wurde im Jahr 2013 eine neue Vorgehensweise entwickelt: Einzelne Spielplätze sollen aufgegeben und mit den daraus erzielten Einnahmen bestehende Spielplätze modernisiert und ausgebaut werden. „Während andere Kommunen Spielplätze aufgeben und deren Verkaufserlöse zur Haushaltskonsolidierung verwenden, gehen wir hier einen anderen Weg“, erklärt Bürgermeister und Kämmerer Daniel Tybussek. „Sämtliche Einnahmen werden in Spielplätze investiert. Außerdem wird weiterhin eine fußläufige Erreichbarkeit und ein wohnortnahes Spielplatzangebot sichergestellt.“ Deshalb hat die Stadtverordnetenversammlung im Juli 2013 die Aufstellung eines Bebauungsplanes für den Spielplatz Händelstraße beschlossen.
„Mit dem Spielplatz im Bürgerpark bleibt ein Angebot in unmittelbarer Nähe erhalten“, so der Rathauschef. „Die Einnahmen werden in den Spielplatz Alter Festplatz investiert, übrige Gelder können für andere Spielplätze, beispielsweise den Bürgerpark, verwendet werden – und das Ganze ohne Kreditaufnahme und damit neuen Schulden!“
„Eine Umgestaltung oder Erneuerung der Spielplätze ist mit erheblichen Kosten verbunden, die wir aufgrund der derzeitigen Haushaltslage nicht aufbringen können“, erklärt die Erste Stadträtin Gudrun Monat. Da einige kleinere Spielplätze wenig genutzt werden, entstand die Idee, diese Plätze nach und nach aufzugeben, die Gelände zu verkaufen und den Gewinn in den Aus- und Umbau anderer Spielplätze zu investieren. „In der Stadtverordnetenversammlung am 25. September soll der Bebauungsplan und damit der Verkauf des Spielplatz-Geländes in der Händelstraße beschlossen werden. Mit dem Erlös sind wir in der Lage, mit der dringend notwendigen Sanierung des Spielplatzes Alter Festplatz zu beginnen“, weist Monat auf die aktuellen Entwicklungen hin. „Außerdem können wir den Erlös noch für andere Investitionen benutzen.“
Mit 4.120 m² ist der Spielplatz Alter Festplatz der größte Spielplatz Mühlheims und laut der Spielplatzerhebung sehr beliebt. Die auszuführenden Arbeiten erstrecken sich von dem Rückbau der überwachsenen Wege und Flächen, der Neuanlage von Wegen und Plätzen mit rollfreundlichem Pflaster und die Gestaltung neuer Zugänge, über die Umsetzung von vorhandenen Spielgeräten, die Anlage eines neuen großen Sandspielbereichs mit Kletterspielkombination und einer drei Meter hohen Kletterfelsanlage bis hin zu der Installation eines Balancierpfades, verschiedenen Angeboten zum Sitzen und Verweilen und dem Neubau eines den ganzen Platz umlaufenden Zaunes. „Die Planung der Neugestaltung des Alten Festplatzes wurden von den Stadtverordneten im Dezember 2013 mit Gesamtkosten von 265.000 € beschlossen“, so Monat.
Im Rahmen der Vorplanungen wurden Gespräche mit den umliegenden Kindertageseinrichtungen und der Goethe-Schule geführt, zudem gab es im Sommer 2013 einen öffentlichen Termin im Schulkinderhaus zur Vorstellung und Abstimmung des Vorentwurfs. „Die Einbindung der zukünftigen Nutzer aber auch der Anwohner im Vorfeld ist mir sehr wichtig“, Tybussek aus. „Wir haben beispielsweise Anregungen zur Verbesserung der derzeitigen Entwässerung in die Planungen mit aufnehmen können.“
„Wir wollen die Anlieger und Nutzer bestmöglich beteiligen. Außerdem haben wir geplant, dass die Kinder als Hauptnutzer des neuen Platz die Möglichkeit zur Mitgestaltung bekommen“, betont die Erste Stadträtin. Ein entsprechendes Projekt, bei dem die Kinder umliegender Kitas Mosaike zur Verschönerung von Wegen und Plätzen der Anlage gestalten, ist in Vorbereitung. „Wenn das Wetter mitspielt und alles planmäßig läuft, sollen die Bauarbeiten bis zum Jahresende abgeschlossen sein“, stellt Monat abschließend fest.