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Mobiler Deichschutz ab jetzt im Einsatz

Nachdem die Main- und Rodaudeiche im Jahre 2005/2006 umfangreich saniert und verstärkt wurden, stand nun für den mobilen Hochwasserschutz eine technische Regelung aus.

„Die häufiger und stärker werdenden Unwetterereignisse erforderten eine mobile Lösung. In der Vergangenheit setzte man hier auf Barrieren aus Sandsäcken die aber, wie bei den Hochwasserlagen im Osten gezeigt, keine ausreichende Wirkung erzielten,“ führt Erste Stadträtin Gudrun Monat aus. Entweder mussten die Sandsäcke in sehr großen Mengen aufgebracht werden, was mit einem immensen Material- sowie Personalaufwand verbunden war, oder für die vorhandenen Wassermassen waren Sandsackbarrieren wegen ihrer fehlenden statischen Voraussetzungen einfach nicht geeignet. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass die verfüllte Sandmenge, nachdem sie im Hochwassereinsatz war, als Sondermüll entsorgt werden muss.

Bei den unterschiedlichen am Markt angebotenen mobilen Systemen, entschied sich die Stadt Mühlheim für die Lösung der Firma AQUARIWA aus Neu–Isenburg. Hierbei handelt es sich um rechteckige GFK Platten die werkzeugfrei zu Zylindern gerollt werden. Anschließend werden die Tonnen zu ihrem endgültigen Einsatzort gerollt, aneinandergereiht und mit Kunststoffsäcken zur Befüllung mit Wasser, Sand oder einem ähnlich schweren Medium vorbereitet. Das präferierte Füllmedium Wasser ist bei Hochwasser in ausreichender Menge vorhanden und wird nach Beendigung des Einsatzes kostenneutral wieder an das Gewässer abgegeben. Bei der Befüllung mit Sand ist eine Kontaminierung durch die strikte Trennung vom anströmenden Wasser sichergestellt. Die Abdichtung wird durch eine vor dem System ausgelegte Folie erreicht. Der Vorteil des Systems liegt in der geringen Aufbauzeit, dem minimalen Personalaufwand, den flexiblen Einsatzmöglichkeiten, der Wiederverwendbarkeit sowie den vergleichbar geringen Kosten.

Das AQUARIWA System wurde 2010 in Frankfurt am Main und 2013 in Gartow, Niedersachsen sehr erfolgreich eingesetzt. Speziell in Gartow konnte durch die flexiblen Einsatzmöglichkeiten des AQUARIWA Systems eine Überschwemmung des Ortsgebietes erfolgreich abgewendet werden

Die Stadt Mühlheim hat 200 laufende Meter dieses Systems beschafft. Es soll vorwiegend an den Stellen mit fehlendem baulichem Hochwasserschutz und an einzelnen Gebäuden/Objekten mit wichtigen infrastrukturellen Funktionen zu Einsatz kommen. Erste Stadträtin Gudrun Monat betont: „Damit haben wir in einen kostengünstigen und nachhaltigen Hochwasserschutz investiert, der es uns ermöglicht, im Einsatzfall schnell und flexibel handeln zu können. Je nach Bedarf kann dies selbstverständlich mit den bewährten und nach wie vor vorhandenen Sandsäcken kombiniert werden.“

Das AQUARIWA System schützt in dieser Ausführung vor Wasserständen bis maximal 100cm. Es ist wiederverwendbar, lediglich die eingesetzten Kunststoffsäcke sowie die Dichtfolie müssen nach einem Einsatz ersetzt werden. Weiterhin ist das mobile System weitgehend strömungssicher. Um im Bedarfsfall eine größere Schutzhöhe zu erreichen, können die Zylinder nach dem Baukastenprinzip auch übereinandergestapelt werden. Die Anschaffungskosten beliefen sich auf 80.000 Euro. Bürgermeister Daniel Tybussek: „Der neue Hochwasserschutz ist der wichtigste Baustein zur Ergänzung der bereits vorhandenen Schutzmöglichkeiten und eine sinnvoll getätigte und vernünftige Investition. Ich erinnere mich noch sehr gut an die verschiedensten Systeme, die uns vorgestellt wurden. Das nun Dank der hervorragenden Fachkompetenz unserer Feuerwehr ausgewählte System von Aquariwa hat in der Praxis seinen Zuverlässigkeit bewiesen und bewegt sich dabei in einem vernünftigen und durchaus akzeptablen Kostenrahmen.“