Pressemeldungen

Informationen des Mühlheimer Frauenbündnisses zur szenischen Lesung anlässlich der Bücherverbrennung 1933

Am Freitag, dem 13. Mai 2022 findet um 18.00 Uhr auf dem ehemaliger Festplatz und heutigen Spielplatz in der Feststraße an der Goetheschule eine szenischen Lesung anlässlich der Bücherverbrennung 1933 statt. Der gewählte Veranstaltungsort war im selben Kontext vor genau 89 Jahren von besonderer Bedeutung in der Geschichte der Mühlenstadt, denn wer weiß heute noch in Mühlheim, was am 26. Mai 1933 auf dem ehemaligen Festplatz geschah?

 

Mit einer szenischen Lesung erinnern das Mühlheimer Frauenbündnis, die Frauenbeauftragte und das Bündnis „Bunt statt braun – Mühlheim“ an den sogenannten „Festakt der Bücherverbrennung“, der sich hier wie in vielen Städten 1933 abgespielt hat. Eindrucksvoll zu Wort kommen Täterinnen und Täter, Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, Autorinnen und Autoren der vernichteten Bücher sowie die Presse. 

Die Sprecherinnen des Frauenbündnisses werden unterstützt und begleitet von dem Schauspieler Erich Schaffner aus Mörfelden-Walldorf. Die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung hat dankenswerterweise der Mühlheimer Bürgermeister Daniel Tybussek übernommen.

Angesichts des wachsenden Rassismus, Antisemitismus, der Angriffe auf die Menschlichkeit und die demokratische Grundordnung, sehen wir es dringlicher denn je, an die Verbrechen des Nationalsozialismus zu erinnern.

Zum Hintergrund:

Bei der zentral gesteuerten „Aktion wider den undeutschen Geist“ wurde im Mai 1933 „undeutsches Schrifttum“ in vielen deutschen Städten verbrannt. Diese makaberen Veranstaltungen waren kurz nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 neben Terror und Verhaftungen von politisch Andersdenkenden ein weiterer Höhepunkt bei der Einführung des mörderischen Systems. Die Bücherverbrennungen waren von der Deutschen Studentenschaft (DSt) geplante und inszenierte Aktionen, bei denen Studenten, Professoren und Mitglieder nationalsozialistischer Parteiorganisationen die Werke von Autorinnen und Autoren, die auf der „Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums“ standen, ins Feuer warfen, so auch in Mühlheim.

Geradezu seherisch prägte Heinrich Heine bereits 1821 die Worte: „Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“

Veranstalterinnen und Veranstalter:

Mühlheimer Frauenbündnis, Mühlheimer Frauenbeauftragte, Bündnis „Bunt statt braun – Mühlheim“ sowie mit freundlicher Unterstützung des Mühlheimer Buchladens. Mittel des Förderprogramms des Bundes „Demokratie leben! – Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ sind beantragt.

 

Die Veranstaltung findet im Rahmen des kreisweites Aktionsprogramms:

„Zuhause im Kreis Offenbach – Wie du, anders als du. Aktionen gegen Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus“ statt.

 

Wir bitten die aktuellen Corona-Bestimmungen während der Veranstaltung zu beachten.