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Gedenkfeier in Mühlheims Partnerstadt Saint-Priest

Auch wenn das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa inzwischen 68 Jahre zurückliegt, versuchen die Menschen, die Opfer nicht zu vergessen. In einer Gedenkfeier in Mühlheims französischer Partnerstadt Saint-Priest erinnerten zahlreiche Einwohnerinnen und Einwohner an die mit dem Krieg verbundenen Verluste und Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes. Zu diesem Anlass reisten Bürgermeister Daniel Tybussek und Thomas Schmidt als stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher nach Frankreich.

Saint-Priests Bürgermeisterin Martine David wertete den Besuch der Mühlheimer als starkes Zeichen und betonte die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft zwischen ihrer Heimatstadt und Mühlheim. Tybussek sprach von einem „vereinten Europa, in dem die Grenzen unserer Länder immer mehr miteinander verschmelzen“. Gemeinsam legten David und der Mühlheimer Rathauschef Kränze nieder. Der Minister für Kriegsveteranen, Kader Arif, erinnerte an den Elysée-Vertrag, der 1963 von Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle unterzeichnet wurde und als Beginn einer tiefen und dauerhaften Freundschaft gilt.

Doch nicht nur politische Würdenträger kamen zu Wort, sondern auch Kinder und Jugendliche der örtlichen Schulen. Viertklässler berichteten über ihre Erfahrungen bei der Besichtigung des Hauses von Izieu, in dem bis April 1944 jüdische Kinder Unterschlupf fanden, dann aber von Soldaten der Gestapo deportiert wurden. Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen und des Collèges verlasen selbst verfasste Texte und Ausschnitte aus Büchern.