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Flüchtlinge in Mühlheim willkommen – Ziel ist eine dezentrale Unterbringung

Es vergeht kaum ein Tag, an dem in den Medien nicht über das Thema Flüchtlinge berichtet wird. Derzeit sind es häufig Negativschlagzeilen, die von digitalen oder Printmedien aufgegriffen werden, wie z.B. Berichte über brennende Flüchtlingsunterkünfte oder Angriffe auf Flüchtlinge durch die rechte Szene. „In Mühlheim haben wir damit keine Probleme. Unsere Bürgerinnen und Bürger nehmen die Zuwanderer sehr gut auf und helfen ihnen dabei, sich in Mühlheim heimisch zu fühlen“, sagt Bürgermeister Daniel Tybussek. Um alle Flüchtlinge unterbringen zu können, ist die Stadt Mühlheim kontinuierlich auf der Suche nach Wohnraum. Derzeit kümmern sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung um die Anmietung eines Objektes in Mühlheim, der ehemaligen Discothek Vogue, die nach und nach mit Flüchtlingen belegt wird. Es sollen ca. 22 Personen dort Unterkunft finden.
Bei der Belegung werden Faktoren wie familiäre Bindungen, Freundschaften, Herkunftsethnien und kulturelle Bindungen berücksichtigt. Eingebunden in die Arbeit mit den Flüchtlingen ist neben städtischen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kreises, der Freundeskreis für Flüchtlinge in Mühlheim, der durch seinen großartigen Einsatz und seine Arbeit eine wichtige Bereicherung und Unterstützung bietet. Die Ehrenamtlichen unterstützen die Flüchtlinge aktiv dabei, unsere Kultur und unsere Stadt kennenzulernen, sprachliche Barrieren zu überwinden und sich in Mühlheim willkommen und wohl zu fühlen. „Wir sind froh, dass sich der Freundeskreis für Flüchtlinge und zahlreiche weitere Bürgerinnen und Bürger so engagiert einbringen und immer wieder neue Ideen und Anregungen umsetzen. Ohne das Ehrenamt wäre die intensive Arbeit für und mit Flüchtlingen nicht möglich“, lobt Tybussek.
Erst kürzlich hat die Bundesrepublik Deutschland ihre Entscheidung bekräftigt, dass Flüchtlinge aufgenommen werden, und dies an die Bundesländer delegiert. Für Hessen gibt es in Gießen die zentrale Erstaufnahme. Von dort werden die Menschen auf die Kreise und Städte verteilt. Bis März 2014 hat der Landkreis die Unterbringung der Flüchtlinge übernommen und sie im Landkreis verteilt.
Seither hat der Landkreis Offenbach diese Aufgabe auf die Kommunen übertragen, die nun verpflichtet sind, Wohnraum für die Menschen zur Verfügung zu stellen. Um dies zu finanzieren, erhält die Stadt Mühlheim für jeden untergebrachten Flüchtling Geld vom Kreis. Dieses reicht aus, um den notwendigen Wohnraum und die Ausstattung zu finanzieren – das Personal stellt jedoch die Stadt Mühlheim.
„Unser Ziel ist es, den Menschen, die aus lebensbedrohlichen Situationen geflohen sind und die in der Regel eine gefährliche und lange Reise nach Deutschland hinter sich haben, hier Wohnraum und eine sichere Umgebung zu bieten. Dies ist die wichtigste Voraussetzung, damit die Flüchtlinge hier zur Ruhe kommen und sich mit der neuen Umgebung und der für sie fremden Kultur auseinandersetzen können“, erklärt die Erste Stadträtin Gudrun Monat.
Bisher ist es gelungen, die Menschen dezentral, das heißt über das Stadtgebiet verteilt, in Wohngemeinschaften in angemieteten Wohnungen unterzubringen. Zum Teil wurden dafür ganze Häuser gemietet, zum Teil aber auch einzelne Wohnungen. Dass dies gelingen konnte, ist vor allem der Wohnbau Mühlheim am Main GmbH zu verdanken, die hier intensiv mit der Stadt Mühlheim zusammenarbeitet.
Die Flüchtlinge werden in Wohngruppen untergebracht, in der sich auch oft zwei Personen ein Zimmer teilen müssen. Pro Person stehen etwa 6-9 m² zur Verfügung, die mit einem Bett, einem Tisch mit Stuhl und einem Schrank ausgestattet sind. Gemeinschaftsräume, Küche, Toilette/Waschraum stehen dann jeweils allen untergebrachten Personen zur Verfügung.
Derzeit leben ca. 120 Flüchtlinge in Mühlheim. Davon ist etwa die Hälfte über die Stadt und die andere Hälfte über den Kreis untergebracht. Wir erwarten in diesem Jahr noch  etwa 60 und für das nächste Jahr ca. 150 weitere Flüchtlinge. Immer wieder müssen einige der Flüchtlinge in ihre Heimatländer zurückkehren, viele aber werden anerkannt und erhalten eine Aufenthaltserlaubnis. Dies ermöglicht es ihnen dann, sich selbst eine Wohnung zu suchen und selbständig zu leben. „Dadurch wird dann Platz für weitere Flüchtlinge frei, der allerdings nicht ausreichend ist, so dass die Stadtverwaltung auf der Suche nach weiteren Wohnungen oder Häusern ist, die für mehrere Jahre angemietet werden können“, sagt Monat abschließend.