Ein Abend für die Sinne | Indra Dhanush Festival versetzt Gäste nach Indien

Reise der Sinne

Einen Abend lang erschallten auf der Bühne der Willy-Brandt-Halle indische Musik, Gesänge und Rhythmen. Mal zeigten einzelne Sänger mit Percussion-Instrumenten und eingängigen Mantras ihr musisches Können und führten die Zuhörerinnen und Zuhörer in eine leichte Meditation. Mal teilten sich eine junge Frau und ihr Partner ein ergreifendes Duett, bei dem der Saal mitsang, -klatschte und -wippte. Mal ertönte traditionelle fernöst-liche Musik, mal wummerte der Bass zu modernen Interpretationen zeitgenössischer Kunstschaffender.

Das Bühnenbild zeigte sich so vielfältig, wie das musikalische Angebot und wurde vom Talent der Schaustellenden und der Schönheit der Requisiten und Kostüme bestimmt. Frauen in bunten Gewändern und aufwendigen Frisuren und Make-ups präsentierten unterschiedliche Tänze, die von meditativ-ruhig bis energiegeladen reichten. Lange Schals in türkis, sonnen-gelb, orange und weiteren Farben, pulsierten wellenartig im Hintergrund oder dienten als Requisiten in den aufwendigen Choreographien. Erwachsene Frauen und Kinder aus verschiedenen Vereinen und Initiativen aus dem gesamten Bundesgebiet waren auf der Bühne vertreten und zeigten die ganze Bandbreite an Tänzen aus über 15 verschiedenen indischen Regionen. Blütenblätter wurden mit vollen Händen gestreut und auch eine zeremonielle Kerze mit mehreren Dochten wurde in Ehrung der deutsch-indischen Freundschaft entzündet. Bürgermeister Dr. Krey, der aufgrund einer dringenden terminlichen Verpflichtung nicht anwesend sein konnte, war in einem Videogruß zu sehen, in dem er die fast unvorstellbare kulturelle Vielfalt des Landes von Himalaya und Ganges lobte.

Der Gaumen freute sich über ein Angebot an authentischen indischen Gerichten. Von Currys über Pakora (Fleisch oder Gemüse im Teigmantel) bishin zu frisch gepresster Zuckerrohrlimonade. Ein kleiner Verkaufsstand im Innern der Willy-Brandt-Halle lud ein, traditionelle Kleider und Schmuck einmal aus der Nähe zu betrachten.

Liebe und Gleichgewicht

Indra Dhanush ist im Hinduismus der Bogen von Gott Indra. Es ist auch der Name, der sich auf den Regenbogen bezieht. Kamdev, der Gott der Liebe, benutzt den Bogen, um Liebe, Zuneigung, Anhaftung und Lust hervorzurufen. Kamdev nutzte den Bogen auch, um die Meditation von Shiva nach dem Tod der Göttin Sati zu unterbrechen. Es wird angenommen, dass Indra den Bogen Kamdev gab, um Shiva in die Welt zurückzubringen. Als Shiva nach dem Tod von Sati in tiefe Meditation eintrat, entstand ein Ungleichgewicht in der Welt und die Schöpfung kam ohne Shiva und Shakti zum Stillstand. Also gab Indra den Bogen an Kamdev, um in Shiva Leidenschaft zu wecken.