Mühlheimer Gedenkorte
Ehrenbogen für Gefallenen des Ersten Weltkriegs auf dem Friedhof Bieberer Straße
Auf dem Friedhof Bieberer Straße erinnert ein vom in Mühlheim geborenen Künstler Dan Hauenstein (1894-1978) geschaffener Ehrenbogen an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Acht Bronzeplatten tragen die Namen der Soldaten.
Ehrenmal auf dem Dietesheimer Friedhof
Am Eingang des Dietesheimer Friedhofs erinnert an Mahnmal mit der Aufschrift „Vergesst uns nicht“ sowie „Zum Gedenken der Toten der Kriege und Opfer durch Verfolgung und Gewaltherrschaft“ an die Opfer des Zweiten Weltkriegs. Zudem befinden sich dort Ehrengräber sowie eine auf dem Boden liegende und 2024 durch Friedhofsmitarbeiter restaurierte Tafel an die Opfer namentlich. Ursprünglich waren die Platten auf dem alten Dietesheimer Friedhof Bettinastraße in ein zum „Heldengedenken“ gedachte Kriegerdenkmal mit Stahlhelm integriert gewesen. Die baulichen Reste des Denkmals existierten dort noch heute.
Ehrenmal auf dem Lämmerspieler Friedhof
Am Eingang des Lämmerspieler Friedhofs erinnert ein Mahnmal mit der Aufschrift „Den Toten der Heimat“ an die Opfer der Weltkriege. Ein Denkmal erinnert an die Gefallenen der beiden Weltkriege.
Friedenseiche
Im November 1983 wurde auf Initiative des DGB-Ortskartells beim Bürgerhaus eine Friedenseiche gepflanzt, die mittlerweile zu einem stattlichen Baum herangewachsen ist. Alljährlich wird hier mit einer Kundgebung am September an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert sowie für eine friedliche Welt eingetreten. 2024 wurde die Plakette an der Eiche erneuert.
Gedenkinsel ehem. Kreiserziehungsheim
Im März 2024 konnte, getragen von einem breiten gesellschaftlichen Engagement, die Gedenkinsel am ehem. Kreiserziehungsheim eingeweiht werden. Während der Zeit der nationalsozialistischen Diktator war das Kreiserziehungsheim ein Ort des Leids und der Erniedrigung. Ab 1943 erfolgten auch Verlegungen nach Hadamar, wo die Ermordung folgte. Mit der Gedenkinsel in Form einer Träne wird an das Leid erinnert und die dunkele Seite des heute noch erhaltenen Gebäudes erzählt. Das Kunstwerk stammt vom Uferkunst-Künstler Reinold Mehling.
Zur Pressemitteilung vom 11. März 2024
Gedenkstein am Platz der ehemaligen Synagoge
Die jüdische Gemeinde Mühlheims erbaute 1914 auf einem Grundstück an der Friedrichstraße ihre Synagoge. In der sog. Reichsprogromnacht am 9. November 1938 wurde sie geschändet und in Brand gesteckt, aber nicht gänzlich zerstört. 1973 wurde der Bau schließlich abgerissen und dort Garagen errichtet. Am 9. November 1988 wurde ein Gedenkstein am Ort der Synagoge enthüllt. Auf diesem steht unter der Wiedergabe von Psalm 73,7 geschrieben: „Auf diesem Grundstück stand die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Mühlheims. Sie fiel in der Reichskristallnacht am 9.11.1938 dem Terror zum Opfer, als im Rahmen der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zahlreiche Gotteshäuser der jüdischen Gemeinden in Flammen aufgingen. Die Zahl der jüdischen Gemeindemitglieder in Mühlheim betrug 56. Die Zahl der Opfer, die die Verfolgung nicht überlebten, ist nicht bekannt.“
Zur Internetseite der Alemannia Judaica
Zur Internetseite des Landesgeschichtlich Informationssystems HessenGedenkstein am Stadtmuseum
Am 26. März, die Befreiung Mühlheims stand kurz bevor, kümmerte sich Willi Busch mit Mitstreitern um die friedliche Übergabe der Stadt. Leid und Blutvergießen sollten verhindert werden. Im Alten Rathaus (dem heutigen Stadtmuseum) versammelte sich hierzu zunächst eine Gruppe um Busch. Später trafen sich Engelhard Beetz, Wilhelm Glock, Wendelin Kadner, Richard Müller und Wilhelm Wissmann in der nahen Polizeistation, wo Schergen der SS das Feuer mit Maschinenpistolen auf sie eröffneten. Beetz, Glock, Kadner und Müller wurden dabei getötet, Wissmann schwer verletzt. Nach der Sanierung des Alten Rathauses 1985 wurde ein Gedenkstein an der Außenwand enthüllt, der 2025 saniert wurde. Hier steht: „Am 26. März, als in Mühlheim bereits die weißen Fahnen gehisst waren, kam ein Stoßtrupp der Waffen-SS über den Main und erschoss in der Polizeistation Karl Wilhelm Glock, Engelhard Beetz, Wendelin Kadner, Richard Müller; Wilhelm Wissmann wurde schwer verletzt. Die Stadt Mühlheim bewahrt diesen Männern ein ehrendes Gedenken.“ Die Verstorbenen erhielten noch heute gepflegte Ehrengräber auf dem Friedhof Bieberber Straße.
Gedenkstein für die verstorbenen Zwangsarbeiter auf dem Mühlheimer Friedhof
Auf dem Friedhof Bieberer Straße erinnert ein Gedenkstein an die verstorbenen Zwangsarbeiter in Mühlheim am Main, die auf dem Friedhof bestattet worden waren. Neun Namen werden aufgeführt (Anton Prisjaschniy, Viktor Nagibin, Antoni Piotrowski, Anton Mikolajtschuk, Fedor Krestjanowa, Janina Rebain, Viktor Mergorodsky, Genagy Jpatowa und Maria Demtschenko).
Gedenktafel am Wachthäuschen
Am 9. November 1938 wurden in der sog. Reichsprogromnacht sieben jüdische Mitbürger (Moritz Appel, Bernhard Appel, Paul Fritz, Hermann Stern, Ludwig Wolf, Joseph Wolf und Leopold Isaak) verhaftet und im Wachthäuschen interniert, später dann in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Alljährlich am 9. November wird vor Ort am Wachthäuschen der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Eine Gedenktafel erinnert an die Geschehnisse mit folgendem Text: „Im Gedenken an unsere verfolgten Mitbürger während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Mühlheim/Main und in Erinnerung an die Synagoge in der Friedrichstraße.“
Kreuz an der Schillerstraße
Im Winter 1942/43 schändeten Mitglieder der NSDAP ein altes Kreuz, das noch im Mai 1943 von den Pfarrern Belz und Michel als sichtbares Zeichen gegen diese Barbarei neu aufgestellt worden war. Nachdem es bereits in der Nachkriegszeit versetzt werden musste, fand es schließlich 2009 einen neuen Standort auf dem Gelände der Wohnbau Mühlheim und wurde hier, nun restauriert, neu eingesegnet.
Kriegerdenkmal bei St. Markus
Bei der Pfarrkirche St. Markus erinnert ein von W. Richert geschaffenes Kriegerdenkal namentlich an die Opfer Kaspar Kaiser (gest. 1848), Peter Haus (gest. 1866) sowie Philipp Glasser (gest. 1870). Es trug die Inschrift: „Errichtet von dem Militär- und Veteranenverein Mühlheim aus freiwilligen Beiträgen seiner Mitglieder sowie der übrigen Teilnehmer“. Das Kriegerdenkmal ist um 2018 trotz formalen Denkmalstatus abgerissen worden.
Kriegerdenkmal bei St. Sebastian
In Erinnerung an die im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 Gefallenen wurde bei St. Sebastian in Dietesheim ein Denkmal mit der Inschrift „Unseren tapferen Kämpfern. 1870-71“ errichtet. An den Seitenflächen tragen zwei Bronzeschilder die Namen der Gefallenen. Das Denkmal war ursprünglich auf dem Vorplatz der Kirche aufgestellt worden und wurde später beim Bau des Gemeindezentrums auf die Rückseite versetzt.
Mahnmal mit Skulptur auf dem Mühlheimer Friedhof
Auf dem Friedhof Bieberer Straße erinnert eine von Franz Bernhard (1934-2013) geschaffene Bronzeskulptur einer Mutter mit Kind mit der Inschrift „Gedenkst Du es einen, den Du liebst – gedenke der Opfer“ im Steinsockel an die Opfer der beiden Weltkriege. Unweit befinden sich die Ehrengrabstätten von Opfern der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg. Auf dem Dietesheimer Friedhof gibt es ebenfalls Ehrengräber für zivile Kriegsopfer.
Stele auf dem Festplatz zur Bücherverbrennung
Im Mai 2025 wurde nach einem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, getragen von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis, auf dem alten Festplatz eine Stele zur Erinnerung an die Bücherverbrennung von Mai 1933 mit einer beeindruckenden Theateraufführung von Schülerinnen und Schülern des Friedrich-Ebert-Gymnasiums unter dem Titel „Brennende Gedanken“ feierlich eingeweiht. Die Stelle erinnert an einen Akt der Barbarei, des Zivilisationsbruchs, der keineswegs nur von der NSDAP und ihren Organisationen ausging, sondern die Verwurzelung des Nationalsozialismus in der Gesellschaft deutlich belegt.
Stele am Mühlheimer Platz des Widerstandes
Auf Beschluss der Mühlheimer Stadtverordnetenversammlung wurde der Platz neben dem Stadtmuseum am 26. März 2013 zum Platz des Mühlheimer Widerstandes. Eine von Alt-Stadtrat Peter Hildebrand gerettete Torstele wurde vom ortsansässigen Steinmetzbetrieb Naturstein Kaiser aufgearbeitet und mit einer Bronzetafel versehen. Sie trägt die Inschrift: „Zum Gedenken an die Opfer und Verfolgten der Unrechtssysteme und derer, die in Mühlheim Widerstand leisteten. Sie sind uns Vorbild.“
Zur Pressemitteilung vom 22. März 2013
Stolpersteine
Die "Stolpersteine" des Kölner Künstlers Gunter Demnig halten in unserer Stadt die Erinnerungen an die Opfer der NS-Zeit am Leben. Die Gedenktafeln aus Messing finden Sie, jeweils im Boden eingelassen, am letzten selbst gewählten Wohnort der NS-Opfer an verschiedenen Stellen in unserer Stadt.
Auf der Internetseite der Naturfreunde Mühlheim e. V. finden Sie weitere Informationen über die Aktion "Stolpersteine".