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Kommunales Fluglärmmonitoring - Mühlheim am Main

Mit dem im Auftrag der Initiative Zukunft Rhein-Main (ZRM) erfolgten kommunalen Fluglärmmonitoring des Deutschen Fluglärmdienstes e.V. (DFLD) stehen der Stadt Mühlheim aus real geflogenen Flugspuren ermittelte Daten zur Verfügung, die einen Vergleich der Fluglärmbelastung in der Zeit vor und nach Inbetriebnahme der Nordwestbahn am Frankfurter Flughafen ermöglichen. Das Monitoring betrachtet die durchschnittlichen Dauerschallpegel für den Tag und für die Nacht ab einem Schwellenwert von 40 dB(A) und zusätzlich die als besonders störend empfundenen nächtlichen Einzelschallereignisse. Die Daten ermöglichen konkrete Aussagen über die Zahl der in einem bestimmten Belastungsbereich wohnenden Bevölkerung sowie über die entsprechende Flächennutzung. Die Lärmberechnungen beziehen sich grundsätzlich auf die sechs verkehrsreichsten Monate (Mai bis Oktober) am Frankfurter Flughafen in den Jahren 2008 und 2012.

Wie hat sich der Fluglärm in Mühlheim nach Inbetriebnahme der Nordwestbahn entwickelt?

Das Monitoring zeigt für weite Teile Mühlheims eine Zunahme der Fluglärmbelastung am Tag. Fast 12.000 Personen, die im Jahr 2008 in der Zeit von 6 bis 22 Uhr
noch mit einem Dauerschallpegel unterhalb von 50 dB(A) lebten, sind im Jahr 2012 im gleichen Tageszeitraum mit einem bis zu 4 dB(A) höheren Dauerschallpegel belastet. Für etwa 1000 Personen ist es am Tag leiser geworden.

Abbildung 1 (zur Anzeige bitte hier klicken) Einwohnerzahl pro Lärmklasse in 2008 - 2012 am Tag (Datenquelle: Kommunales Fluglärmmonitoring der ZRM; Grafik: Stadt Mühlheim) 

In der Nacht hat der Lärm vor allem im südlichen Stadtgebiet abgenommen, für rund 2000 Anwohner im nördlichen Teil Mühlheims jedoch zugenommen. Waren im Jahr 2008 in der Zeit von 22 bis 6 Uhr rund 4000 Personen mit einem dem Grenzwert zur gesetzlichen Nachtschutzzone entsprechenden Dauerschallpegel von über 50 dB(A) belastet, lag im Jahr 2012 der Dauerschallpegel in ganz Mühlheim in diesem Zeitraum unterhalb der 50 dB(A)-Schwelle.

Abbildung 2 (zur Anzeige bitte hier klicken) Einwohnerzahl pro Lärmklasse in 2008 - 2012 in der Nacht (Datenquelle: Kommunales Fluglärmmonitoring der ZRM; Grafik: Stadt Mühlheim) 

Die Zu- und Abnahme an Fluglärm variiert in Abhängigkeit vom Standort im Stadtgebiet unterschiedlich stark. So gibt es im Jahr 2012 im Vergleich zu 2008 eine deutliche Lärmzunahme im Norden von Mühlheim, ausgelöst durch die Inbetriebnahme der neuen Landebahn Nordwest. Auch in der Nacht ist es im Norden Mühlheims lauter, im südlichen Markwald und in Lämmerspiel dagegen etwas ruhiger geworden.

Absolut gesehen sind Markwald und der Norden von Lämmerspiel dennoch stärker von Fluglärm belastet als die nördlich gelegenen Stadtgebiete. In der Nachtrandzeit erstrecken sich die lautesten Bereiche von der Kernstadt über Markwald bis in den Norden von Lämmerspiel. Die im Fluglärmmonitoring aus den real geflogenen Flugspuren für 2012 berechneten Lärmwerte bestätigen die Fluglärmmessungen der Stadt Mühlheim im selben Jahr.

„Die Lärmbelastung der Mühlheimer Bürgerinnen und Bürger ist für die Stadt Mühlheim ein wichtiges Thema,“ erläutert die Erste Stadträtin Gudrun Monat, „wir verfolgen alle Messungen und Veränderungen sehr genau und setzen uns für ein dauerhaftes Nachtflugverbot von 22:00 bis 06:00 Uhr, die Deckelung der Flugbewegungen und die Einführung einer Regelung der Lärmobergrenzen ein.“

Weitere Informationen zum Fluglärmmonitoring sind auf den Internetseiten der Stadt Mühlheim eingestellt. Bitte klicken sie hier.