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Größte Herausforderung in 2016 ist die Unterbringung der Flüchtlinge

Temporärer Zeltbau am Festplatz Willy-Brandt-Halle unumgänglich

Nachdem im Jahr 2015 statt der ursprünglich vom Kreis angekündigten 41 Flüchtlinge über 150 Flüchtlinge in Wohnunterkünften untergebracht werden mussten und diese kurzfristige und sehr große Herausforderung auch erfolgreich umgesetzt wurde, muss nun mit einem Zustrom von 55 neuen Flüchtlingen pro Monat für das Jahr
2016 gerechnet werden. Derzeit sind insgesamt 285 Menschen in Mühlheim untergebracht. „Monatlich 55 Flüchtlinge in unserer Stadt unterzubringen ist eine große Aufgabe und bedeutet, dass im Schnitt jede Woche 13 Menschen in Mühlheim ankommen.“ zeigt Bürgermeister Daniel Tybussek die Dimension auf. „Im ersten Quartal müssen wir 165 Unterbringungsmöglichkeiten schaffen, im ersten Halbjahr damit für 330 und am Jahresende werden somit mindestens 660 Menschen in unserer Stadt unterzubringen sein.“ Die Situation auf dem ohnehin schon engen Wohnungsmarkt führt dazu, dass so kurzfristig nicht ausreichend vorhandener Wohnraum angemietet werden kann. Die erste Reaktion darauf war die Teilbelegung des Jugendzentrums. „Die mit Hochdruck in der Umsetzung befindenden Projekte wie beispielsweise ein Gebäude bei manroland für 110 Menschen stehen leider erst später zur Verfügung.“ so Daniel Tybussek. Mit einer Belegung ist hier ab Mai zu rechnen, die Gemeinschaftsunterkunft der Wohnungsbaugesellschaft in der Schillerstraße ist ab Oktober verfügbar (für ca. 75-80 Menschen), die Bebauung der Erweiterungsfläche des Friedhofs im Südring, deren Machbarkeit geprüft wird, im November (für ca. 180 Menschen).

„Wir haben deshalb unsere Wohnungsbaugesellschaft neben deren laufenden Projekten noch stärker eingebunden.“ so Daniel Tybussek. Durch den Geschäftsführer Kison wurde in
Zusammenarbeit mit Mühlheimer Unternehmen das Konzept einer Leichtbauhalle entworfen, deren erstes Modell voraussichtlich ab April auf dem Parkplatz an der Sporthalle in der Dieselstraße 64 Menschen Platz bietet. Ein Ersatzparkplatz für den momentanen Wegfall ist in der Umsetzung und für Ende März vorgesehen. Außerdem prüft die Wohnungsbaugesellschaft den Bau von bis zu 10 Holzhäusern, die zwei- bis dreigeschossig an den Standorten Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde, BMX-Bahn oder auf der gegenüberliegenden Seite an der Anton-Dey-Straße entstehen könnten. „Wir klären gerade entscheidende Fragen der Umsetzung, baurechtlich, vom Schallschutz her und der Erschließung. Sollte sich dies wirtschaftlich darstellen und realisieren lassen haben wir hier vor allem ein hervorragendes nachhaltiges Nachnutzungskonzept. Eine Etage soll über 4 Wohnungen verfügen, die auch nach der Flüchtlingswelle in einigen Jahren langfristigen Wohnraum bietet. Insgesamt wären hier über 400 Plätze möglich. Außerdem könnten weitere Leichtbauhallen innerhalb von 3 Monaten nachproduziert werden.“ Bis zur Schaffung all dieser und weiterer Wohnmöglichkeiten ist die Stadt leider gezwungen ein Zelt am Festplatz Willy-Brandt-Halle aufzustellen. Es soll dazu dienen, die Menschen kurzfristig unterzubringen, für die es noch keinen Wohnraum gibt und die eine Verweildauer von nur wenigen Wochen im Zelt haben sollen, das über einen Holzboden verfügt und mit seiner dreifachen Außenhülle und Ölheizung auch ausreichend warm ist. Derzeit wird mit Hochdruck an den letzten Ausstattungsdetails gearbeitet. Der Aufbau von Sanitäranlagen und Aufenthaltsräumen, einem Küchenzelt, unterschiedlich großen und abschließbaren Wohnbereichen die Flüchtlinge in Holzbauweise, als auch die Frage eines Sicherheitsdienstes,  wurden bereits geklärt.  Ein Sicherheitsdienst wird beispielsweise täglich 24 Stunden vor Ort sein. „Natürlich werden andererseits die anstehenden Bauvorhaben in Zusammenarbeit mit der Wohnbau weiter sehr zügig vorangetrieben. Das Zelt ist maximal bis September verfügbar und wird dann definitiv abgebaut.“ so der Bürgermeister weiter. Erste vorbereitete Arbeiten für das Zelt haben bereits begonnen, der eigentliche Zeltaufbau beginnt in der kommenden Woche. Die Arbeiten werden voraussichtlich Ende Januar abgeschlossen sein.