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Gedenken der Opfer des Widerstandes – Ein Rückblick auf den 26. März 1945

Die rote Armee war im Osten bereits bis nach Ungarn herangerückt. Die westlichen Alliierten, unter der Führung der Amerikaner, hatten den Rhein überschritten, Frankfurt eingenommen und kamen aus Richtung Offenbach immer näher an das von noch 9.000 Einwohnern dicht besiedelte Mühlheim heran.

Um weiteres, unnötiges Leid und Blutvergießen zu vermeiden, taten sich einige Männer zusammen, um die kampflose Übergabe der Stadt vorzubereiten. Es wurden vor dem Eintreffen der amerikanischen Truppen Panzersperren abgebaut, Wehrmachtsoldaten entwaffnet und Hitlerjungen eingesperrt, damit sie keine Dummheiten mehr machen konnten. Dies alles geschah vor allem um den immer näher heranrückenden Amerikanern klarzumachen, dass von Mühlheim keine Gefahr mehr ausgeht.

Trotz des vom NS-Regime verhängten Verbots wurden weiße Fahnen gehisst, bei Zuwiderhandlung hatte die Hinrichtung wegen Landesverrat laut Befehl umgehend zu erfolgen. Diese Anweisung bezahlten 4 Mühlheimer Bürger mit ihrem Leben. Im verlassenen (Alten) Rathaus an der Offenbacher Straße versuchten einige Mühlheimer Bürger die Kapitulation vorzubereiten, als plötzlich SS-Leute auftauchten, die die weiße Beflaggung unter anderem an der St. Markus Kirche sahen. Die Handlanger des Reichsführers SS und Reichsinnenminister Heinrich Himmlers eröffneten umgehend mit einer Maschinenpistole das Feuer auf die Anwesenden. Wendelin Kadner (44), Wilhelm Glock (41), Engelhard Beetz (38) und Richard Müller (26) wurden getötet. Wilhelm Wissmann wird von den Schergen Hitlers und Himmlers schwer verletzt, in der Folge musste ihm ein Bein amputiert werden.

Auch in diesem Jahr wurde am vergangenen Freitag am Mahnmal auf dem Platz des Mühlheimer Widerstandes am Alten Rathaus/Stadtmuseum in der Marktstraße/Offenbacher Straße zum Gedenken an die Opfer der NS-Diktatur ein Blumen­gebinde niedergelegt. Coronabedingt musste dies ohne Vertreter der Stadt und der Verwaltung stattfinden.